„Ahnengalerie – historische Persönlichkeiten“ aus der Zeit von 1284 bis 1927 auf der Burganlage Novum-Castrum-Wenden in Wredenhagen
Das Projekt des Burgvereins Wredenhagen e.V. aus dem jahr 2017 finden Sie in der Freiluft „Ahnengalerie – historische Persönlichkeiten“ auf der Burganlage in Wredenhagen. Diese können Sie im Rahmen einer Burgführung mit spannenden Hintergrundgeschichten vom Mai bis September erleben. Dazu begrüßen Sie die Burgfrauen ganz herzlich.
Die historische Persönlichkeiten der Wredenhägener „Ahnengalerie“ stellen sich vor
Mönch
Nikolaus von Rostock, später Herr zu Werle verlieh 1233 dem Zisterzienser- Kloster Amelungsborn 50 Hufe im Ort Kotzehofen (heute Mönchshof) mit See (heute Mönchssee). Der Abt setzte alle zwei Jahre 2 Mönche zur Bewirtschaftung der Gutsanlage ein. Wir sollen, so die Geschichte, unter dem Mönchsee einen Tunnel von der Gutsanlage zur Burg gegraben haben. Habt ihr diesen schon gefunden?
Fürst Nikolaus von Werle
Er regierte hier auf der Burg, wie eine Urkunde von 1284 beweist. Diese Festung war nötig, um sich gegen die fehdelustigen Brandenburger zu wehren. Diese behaupten zwar, ich hätte viel Streit verursacht, bange war ich ja nicht. Ich bin mal bis Gransee vorgedrungen. Diese Streitigkeiten dauerten über Jahrhunderte. Wenn ich nicht vor Ort war, hat hier mein treuer Vasall von Pritzebuer für Ordnung gesorgt.
Herr von Pritzbuer
Als slawisches Adelsgeschlecht in Mecklenburg und hier auf der Burg „Novum Castrum Wenden“zu Wredenhagen sind wir, die Pritzbuers, in die Geschichte eingegangen. Der Herr von Pritzbuer war ein treuer Vasall von Nikolaus von Werle in der Zeit, als dieser auf der Burg regierte.
Herzog Ulrich
Er übernahm 1586 die Burg und war der letzte der Schweriner Herzöge, die hier residierten. Danach war das hier kein Fürstensitz mehr. Adlige Pächter übernahmen Macht und Gerichtsbarkeit über 50 Dörfer. Ritterschaftsamt nannte man das damals. Aber wir erteilten weiterhin Privilegien über Erbhof-, Jacht- und Fischereirechte.
Markgraf Waldemar
Mein Bruder Johann und ich grüßen Euch. Wir beide lagen ja oft im Klinsch mit den Mecklenburgern, haben uns tapfer geschlagen und waren Anfang des 14. Jahrhunderts lange Zeit im Besitz der Burg. Wir wären gerne für immer hier geblieben, aber der Bund der nordischen Herren zwang uns mit Übermacht, als Friedensbedingung, wieder abzuziehen. Wie ich nun vernommen habe, herrscht erst seit einigen Jahren endlich Frieden zwischen Brandenburg und Mecklenburg. Da will auch ich mein Groll vergessen.
Zar Peter I
Als ich 1697/98 nach Holland reiste, machte ich hier bei Wittstock Station. Ich hörte, dass in der nahe gelegenen Burg Wredenhagen das Schmiedehandwerk berühmt war. Hier konnte ich Einiges lernen und nahm so manche Kenntnisse mit in meine russische Heimat. Danke für die Gastfreundlichkeit.
Kammerherr Heinrich Ludolf Friedrich von Lehsten
Ich habe im 19. Jahrhundert lange Jahre treu und ehrlich im Dienste des Großherzogs von Mecklenburg hier in diesem Bereich meine Arbeit getan. Viele Protokolle berichten über manchen Streit, den ich Kraft meines Amtes schlichten musste. Ärger brachte mir die kriminelle Geschichte zwischen Major von Troschke und dem Oberförster Kreichelt ein. Auch der ewige Ärger mit den Preußen lief über meinen Tisch. Aber es ist mir schließlich gelungen, eine Versöhnung am Daberbach zu erreichen. Dankbare Wittstocker Bürger haben darauf eine Hymne gedichtet.
Hauptmännin von Pauly
Frauen spielten in der Geschichte auf der Burg in Wredenhagen kaum eine Rolle. Aber ich, die Hauptmännin Pauly, habe während meiner Amtszeit hier weit mehr bewegt als mancher Mann. Bei mir herrschte Ordnung. Da die Kirche abgebrannt war, stellte ich 20 Jahre meinen großen Salon für den sonntäglichen Gottesdienst zur Verfügung. Nachdem ich dem Großherzog von Schwerin Dampf unter dem Sessel gemacht habe, konnte 1802 endlich die neue Kirche eingeweiht werden. Nicht zuletzt holte ich die Brennerei und Brauerei von Mönchshof nach Wredenhagen. Mein Nachfolger, Major von Kaphengst (1802-1813) stritt sich später mit dem Dorfkrüger Garffendorf wegen der Schankgenehmigungen.
Domänenpächter Karl Krüger (genannt der Wilde)
Ich war ein fröhlicher Mann, ein Ritter ohne Furcht und Tadel, liebte den Wein, das Spiel und vor allem die Jagd. Sogar mit dem Prinzen von Preußen legte ich mich wegen der Jagdrechte an und wurde einige Tage dafür arrestiert. Ich liebte derbe Späße und richtete manch Unheil an. Man erzählt noch heute viele Geschichten über mich. Reiten konnte ich wie der Teufel: durchs Herrenhaus und den Burgberg hinunter. Das hat mir keiner nachgemacht. Schließlich hat mich der Schlag getroffen.