Erinnerungen an 25 Jahre Burgverein Wredenhagen e.V.

Erinnerungen an 25 Jahre Burgverein Wredenhagen e.V.

Die Burganlage Novum Castrum Wenden gibt es mindestens seit ihrer urkundlichen Erwähnung 1284 also seit 736 Jahren.
Der Burgverein Wredenhagen e.V., ein Kind aus jüngster Zeit, so zu lesen und beglaubigt in der Urkunde durch den Notar Dr. Günter Köchling in Röbel, wurde am 1.Juni 1995 gegründet und am 08.Juni des gleichen Jahres in das Vereinsregister in Waren eingetragen. So erlebte der Burgverein seine Geburtsstunde.

In der damaligen Tagespresse war zu lesen “ Es gibt vielerlei Bemühungen einheimischer Bürger und interessierter Menschen aus nah und fern, die in wichtigen Abschnitten noch gut erhaltene Burg Wredenhagen zu erhalten und wieder zu einem Kleinod mittelalterlicher Architektur für uns und für die Nachwelt zu erschließen und zu bewahren.“

Durch den damaligen Bürgermeister Herrn Henning Drews wurden diese Bestrebungen gebündelt und Mitstreiter gefunden. 23 Bürger trugen sich damals als Vereinsmitglieder oder als förderbereite Unternehmen, Vereine und Institutionen in die Gründungsurkunde ein.

Die Vereinsmitglieder haben sich in vielen Projekten engagiert. Sie waren und sind das kulturelle und soziale Rückgrat in unserem Dorf.
Erinnern möchte ich an die Gestaltung und Eröffnung der Burgstube 2001, an die jährlichen durchgeführten Burghoffeste und den Kultursommer auf der Burganlage, an die Schmugglertreffen oder die Klassentreffen der Generationen.
Die Ausstellungen im Torhaus und auf der Torhausgalerie wie zum Beispiel Dinge der endlichen Ewigkeit,Tanz der Pferde, die Theateraufführungen des Dambecker Bauerntheaters oder die Torhauskonzerte.
Auch die Zusammenarbeit mit der Falknerei Lörke auf der Burganlage bis 2006 bleiben den Vereinsmitgliedern in guter Erinnerung.

Aber besonders lag und liegen den Mitgliedern die Burgführungen am Herzen.
Seit 2001 wurden ca. 30 Tausend Gästen die Geschichte der Burganlage, soweit bekannt, bei einem Rundgang auf dem Burgareal vermittelt. Die Burgführer erzählen und erzählten die Geschichte der Burghäuser, sie erzählten Wahres und Unwahres. Wer will behaupten, dass Zar Peter der I. nicht auf unserer Anlage gewesen ist, um das Schmiedehandwerk zu erlernen, wer will behaupten, dass die Mönche vom Gut Mönchhof keinen unterirdischen Tunnel zur Burg angelegt haben oder dass unsere Blutbuche schon 300 Jahre alt ist.

Besonders interessiert verfolgen die Gäste die Ausführungen, dass die Burganlage seit 1927 Schulstandort ist.
Unsere Burgstuben mit Schulstube, Jagdstube, alte Brennerei, altes Handwerk, die Küche, das Archiv und die Wohnstube wurden durch unsere Gäste gerne besucht. Großeltern erzählen ihren Enkeln beim Besuch dieser Räumlichkeiten aus ihrer Kindheit.

Die Burgvereinsmitglieder haben viel Kraft bei der Unterstützung der Gemeinde bei allen Bauvorhaben und Durchführungen, die die Burg betreffen, investiert. Seien es die Baumaßnahmen im Torhaus, die Sanierungsarbeiten im und am Mauerhaus,
die Neugestaltung der Außenfassade des Forsthauses mit neuen Fenstern und Eingangstür. Auch bei der etappenweisen Umgestaltung des Schulhauses, dem ehemaligen Gutshaus, hatten die Mitglieder die Möglichkeit, sich mit ihren Vorschlägen, Hinweisen und Gedanken einzubringen.
Seit der Vereinsgründung hatten die Mitglieder das Ziel, die Burganlage der Nachwelt zu erhalten und auf ihre frühere Bedeutung hinzuweisen. Aber nicht als Festung, sondern als Wahrzeichen, als historisches Kleinod, als touristischer Anziehungspunkt, als Mittelpunkt ihres Heimatdorfes.

Auch wenn in den letzten Jahren die Anzahl der aktiven Mitglieder sehr zurück gegangen ist und wir nicht jünger geworden sind, können wir das von den Aktivitäten nicht sagen. Immer wieder haben wir nach neuen Herausforderungen gesucht und diese auch gefunden.
2009 zum 725. Dorf – und Burgjubiläum wurde ein neues Faltblatt erarbeitet,
seit 2012 gibt es einen Jahreskalender mit Motiven aus dem Dorf bzw. von der Burg,
2012/ 2013 die Dorfchronik mit den Haus – und Straßengeschichten
2016 die Spendenaktion „Tassen für ein neues Gemeindezentrum“ nach dem verherenden Brand unserer MZH.
2017 ein Burgkräutergarten entsteht
2018 die historische Ahnengalerie mit 15 lebensgroßen Bildern von Persönlichkeiten, die das Burggeschehen maßgebend mitgestaltet haben
2018 das Torhaus wird für standesamtliche Trauungen genutzt

Im Herbst vergangenen Jahres wurde der Beschluss gefasst, eine Ausstellung „25 Jahre Burgverein“ zu gestalten.
Dieser Herausforderung haben sich Petra Weidel, Agnes Polifke, Marion Brüsehafer und Stephan Gorsler gestellt und diese am Jahrestag, am 01. Juni, auf der Burganlage im Mauerhaus eröffnet.
Diese Ausstellung in Schrift und Bild ist etwas Besonderes und ist als Jahresausstellung zu sehen.
Gäste die diese Ausstellung sahen, äußerten „ eine Ausstellung, die durch Schrift und Bild den Betrachtern einen Einblick in die Vereinsgeschichte ermöglicht. Die aber auch zeigt, dass Mitglieder des Burgvereins gemeinsam mit aktiven Einwohnern das historische und kulturelle Erbe ihres Heimatdorfes erhalten und bewahren.
Corona bedingt, konnte keine große Jubiläumsveranstaltung stattfinden und nur wenige Einwohner waren zur Eröffnung der Burgsaison trotz öffentlicher Einladung gekommen.
Die Vereinsmitglieder sind aber fest entschlossen, gemeinsam mit Unterstützung von Einwohnern ab 01. Juli das Burgtor mit vielen kleinen Sonntagsevents und dem Kulturcafé zu öffnen.
Dieser Tag wurde auch zum Anlass genommen, um langjährige und aktive Mitglieder zu würdigen.
So wurden die Gründungsmitglieder Marion Brüsehafer und Marianne Schmidtke zum Ehrenmitglied des Burgvereins ernannt. In den 25 Jahren des Vereins gehörten sie immer dem Vorstand an. Viele Entscheidungen und Aktivitäten tragen ihre Handschrift.
Auch Agnes Polifke, die seit 2006 zu den aktiven Mitgliedern im Burgverein gehört, wurde die Ernennung zum Ehrenmitglied zuteil. Die Gestaltung der Burgstuben, das führen des Burgarchivs, die Idee und Gestaltung der Dorfchronik und einer Freiluft- Ahnengalerie tragen ihre Handschrift.

Mit den Worten „wir können Stolz auf das Erreichte in den 25 Jahren der Burgvereinsgeschichte sein“ wurde das Glas erhoben und mit allen Anwesenden angestoßen.

Der Vorstand des Burgvereins

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